Der Lehre Georges I. Gurdjieffs folgend, befinden sich die Menschen vom Moment ihrer Geburt an in einem mechanischen Zustand, aus dem sie im Rahmen einer zweiten Geburt erst erwachen müssen. Dieser Zustand zeichnet sich dadurch aus, dass man sowohl auf seine Umwelt als auch auf sein eigenes Denken und Empfinden mechanisch reagiert, ohne auf das Verhalten direkten Einfluss nehmen zu können.
Die Fähigkeit, ungewolltes Verhalten ändern zu können, erreicht man der Lehre nach, wenn man sich selbst durch einen Willensakt bewusst wird, der über mehrere Etappen verläuft und der durch den Akt der Selbstbeobachtung eingeleitet wird. Nur durch Beobachten und Erkennen des eigenen momentanen Zustands und einem entstehenden inneren Gefühl des Nicht-einverstanden-Seins entwickelt sich ein intrinsischer Wille nach Veränderung. Durch diesen Akt ist es auch möglich, die Einflussfaktoren wahrzunehmen, die auf das eigene Leben wirken und das mechanische Verhalten maßgeblich auslösen. Darüber hinaus gewährt er die Erkenntnis, dass gleiches Reagieren auf bestimmte Situationen auch immer das gleiche Resultat hervorbringt. Es müssen also neue Wege gefunden werden.
Gil Friedman präsentiert in diesem Einsteigerbuch das Verständnis Gurdjieffs über den Zusammenhang von Psyche, Emotion, Körper und Instinkt anhand vieler Modelle und dies in einer erfrischend einfachen und übersichtlichen Art und Weise.
Anhand vieler Beispiele gewährt Friedman in einem zweiten Schritt einen tiefen Einblick in die ARBEIT selbst, wie man weitreichende Veränderungen im Leben erreichen kann und dies – besonders wichtig – im Alltag.
Aufgrund der sehr plakativen Herangehensweise erweist sich das Buch gerade für Neulinge in der Materie als besonders wertvoll. Aber auch Menschen, die sich schon länger mit dem Bewusst-Sein auseinandersetzen und nach Veränderung in ihrem Leben streben, bekommen hier einen sehr kompakten, hilfreichen und gut strukturierten Überblick über Gurdjieffs Lehre vermittelt.
